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SAP-Berater werden: So klappt der Quereinstieg ohne Studium
Zuletzt bearbeitet am 9. Dezember 2025
Das Problem ist längst bekannt: Für die Digitalisierung der Wirtschaft fehlen die dafür nötigen Fachkräfte. Insbesondere SAP-Berater und -Beraterinnen werden im Zuge neuer Technologien wie Cloud und KI gesucht. Die Chancen auf einen schnellen Jobeinstieg sind so gut wie nie – auch für Quereinsteigende. Du bist arbeitsuchend und/oder möchtest dich beruflich verändern? In diesem Artikel beantworten wir dir alle wichtigen Fragen rund um das Berufsbild, die Qualifizierung und den Start als SAP-Berater:in.

Die Inhalte
- Warum werden SAP-Berater:innen gebraucht?
- Was genau macht ein:e SAP-Berater:in?
- SAP-Berater:in werden – auch ohne Studium möglich?
- Wie bilde ich mich zum/zur SAP-Berater:in weiter?
- Wie steige ich nach meiner SAP-Zertifizierung in den Job ein?
- Was sollte ich als SAP-Berater:in mitbringen?
- Was sind meine Zukunftsaussichten als SAP-Berater:in?
- SAP-Trainer:in werden – als SAP-Berater:in in die berufliche Weiterbildung
- Fazit: Weiterbilden & als SAP-Berater:in durchstarten
- FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema „SAP Berater werden“
Warum werden SAP-Berater:innen gerade jetzt dringend gebraucht?
Im digitalen Wandel wird es für Unternehmen immer wichtiger, auf Veränderungen und neue Herausforderungen schnell zu reagieren. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Betriebe ihre Geschäftsprozesse an die Anforderungen der neuen Arbeitswelt anpassen – und entscheiden sich hier meist für digitale Lösungen von SAP, dem Marktführer für Unternehmenssoftware.
Hinzu kommt: Im Jahr 2027 endet der Support für das klassische ERP-System SAP ECC. Innerhalb der nächsten Jahre planen knapp 9 von 10 Unternehmen (88 Prozent), die bereits mit einer ERP-Lösung arbeiten, die Umstellung auf die neue, flexiblere Echtzeit-Lösung SAP S/4HANA. Aber wie die Migration und die anschließende Umsetzung genau vonstattengehen soll, ist vielen noch unklar. Es fehlt an Spezialist:innen, die Unternehmen bei der Einführung der neuen Softwarelösung begleiten.
Was genau macht ein:e SAP-Berater:in?
Als SAP-Berater:in hast du die Möglichkeit, entweder technisch oder funktional mit Fokus auf einen bestimmten , im SAP-System abgebildeten Geschäftsbereich zu beraten. Hast du beispielsweise schon berufliche Erfahrungen im Bereich Finanzen und Controlling gesammelt, kannst du dich hier schwerpunktmäßig weiterentwickeln, wohingegen Vertriebs- oder Marketingerfahrene sich häufig auf den Bereich Sales und die entsprechenden Module in SAP spezialisieren. Wer wiederum einen IT- oder eher technischen Hintergrund mitbringt, steigt meist tiefer in die SAP-Technologie und die Entwicklung von Anwendungen ein.
Generell stehst du als SAP-Berater:in oder SAP-Consultant Unternehmen zur Seite, wenn es um SAP-Projekte, beispielsweise Implementierungs- und Migrationsvorhaben, geht. Du analysierst den Unternehmensbedarf, findest das passende SAP-Produkt für deinen Kunden und unterstützt bei der Installation. Will das Unternehmen zugleich auch die Geschäftsprozesse neu gestalten und Abläufe optimieren, erkennst du Verbesserungspotenziale und sorgst für entsprechende Anpassungen im System.
Du betreust aber nicht nur die Einführung und Weiterentwicklung einer SAP-Lösung im Unternehmen, sondern auch die Anwender:innen der Systeme. Zu deinen Aufgaben gehört also auch die Schulung von Menschen, die mit der Software arbeiten. Mit deinem Spezialwissen qualifizierst du sie für neue Anwendungen und hilfst ihnen dabei, ihre täglichen Aufgaben effizienter zu erledigen.
SAP-Berater:in werden – auch ohne Studium möglich?
Um SAP-Berater:in zu werden, ist ein Studium nicht unbedingt der Königsweg. Eine SAP-spezifische Ausbildung wird an den Hochschulen ohnehin kaum angeboten. Wichtig für diesen Beruf ist aber, dass du sowohl betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse als auch SAP-Kompetenzen mitbringst – und dies durch entsprechende Nachweise, beispielsweise anerkannte Zertifikate, belegen kannst.
Dein Vorteil: Immer mehr offene Stellen können nicht besetzt werden, die Einstiegschancen für Bewerbende ohne akademischen Abschluss oder vorherige Berufserfahrung sind optimal. Die Unternehmen haben verstanden, dass es in den IT-Berufen insbesondere auf praktisches Wissen ankommt – und stellen sich angesichts des fortschreitenden Fachkräftemangels mehr und mehr auf qualifizierte Quereinsteigende ein.
Eine Alternative zum langwierigen Studium ist beispielsweise eine Fachinformatiker-Umschulung und anschließende Praktika im Bereich SAP. Oder du fokussierst dich von Anfang an auf SAP – mit einer Weiterbildung bei einem autorisierten SAP-Bildungspartner wie GFN. In einer solchen SAP-Zertifizierung wird die Berufspraxis großgeschrieben: In Übungen, Fallstudien, Praxisprojekten etc. baust du Kompetenzen auf, die du in deinem zukünftigen Job wirklich brauchst und sofort anwenden kannst. Die Schwerpunkte auf einzelne SAP-Module bzw. Geschäftsbereiche wählst du auf Basis deiner Lern- und Berufsziele selbst aus.
Wie bilde ich mich zum/zur SAP-Berater:in weiter?
Wenn du noch keine Vorerfahrungen hast, steigst du zunächst mit einer Grundlagenzertifizierung in die SAP-Welt ein. In diesem Einführungskurs SAP Foundation Level verschaffst du dir einen ersten Überblick über das SAP-System und die einzelnen Geschäftsbereiche, die dort abgebildet werden, beispielsweise Buchhaltung oder Logistik. Nach erfolgreichem Abschluss erhältst du ein original SAP-Zertifikat als Kompetenznachweis.
In einer Anwenderzertifizierung lernst du dann das Arbeiten mit SAP, und zwar schon ganz konkret mit Fokus auf bestimmte Unternehmensbereiche wie Materialwirtschaft (Sourcing & Procurement) oder Finanzwesen (Financial Accounting). Du erwirbst Anwenderkompetenzen in dem von dir gewählten Tätigkeitsfeld und lernst, das SAP-System im Tagesgeschäft effizient zu nutzen. Von diesem Praxiswissen profitierst du nicht nur als SAP-User, sondern auch in der SAP-Beratung. Wer sich breit aufstellen möchte, schließt eine zusätzliche Anwenderzertifizierung in einem weiteren Geschäftsbereich an.
In der SAP-Beraterzertifizierung werden dir schließlich fundierte Geschäftsprozess-Kenntnisse vermittelt, z. B. in einer SAP Beraterzertifizierung Sales (SD). Oder du erwirbst in der SAP Berater Zertifizierung Business Process Integration modulübergreifendes Expertenwissen. In jedem Fall baust du tiefgehende Kompetenzen auf, um SAP-Projekte professionell angehen und Unternehmen bei der Lösung komplexer Herausforderungen im SAP-Umfeld unterstützen zu können.
Wie steige ich nach meiner SAP-Zertifizierung in den Job ein?
Sowohl große Unternehmen als auch Beratungshäuser suchen aktuell und in den nächsten Jahren verstärkt nach qualifizierten Bewerber:innen, die sie als interne oder externe Consultants unterstützen. Vor allem die Software- und Beratungsfirmen, die sich auf SAP spezialisiert haben, benötigen personellen Nachwuchs, um die steigende Zahl an Kundenaufträgen zu bewältigen.
Neben Berater:innen für den Bereich Finance (FI), der sämtliche Geschäftsprozesse des Finanz- und Rechnungswesens umfasst, werden vor allem auch Spezialist:innen für die Unternehmensbereiche Logistik, Vertrieb und Personalwesen gesucht.
Oft ist für SAP-zertifizierte Absolvent:innen ein direkter Einstieg bei einem SAP-Consulting-Haus oder einem Anwenderunternehmen möglich.

Der Einstieg kann beispielsweise als Junior-Berater:in erfolgen oder auch über ein mehrmonatiges Trainee-Programm. Beim Training „on the job“ findest du schnell in die Berufspraxis und sammelst wertvolle Erfahrungen. Im Laufe der Zeit übernimmst du dann beispielsweise Aufgaben in der Prozess- und Anwendungsberatung, Schulung oder (Teil-)Projektleitung.
Was sollte ich als SAP-Berater:in mitbringen?
Um in einem beratenden Beruf zu arbeiten, solltest du kundenorientiert denken und kommunikative sowie Team-Fähigkeiten mitbringen. Beides ist nötig, um im Austausch mit dem Kunden und anderen Projektbeteiligten Unternehmensbedarfe zu identifizieren und Vorhaben erfolgreich abzuschließen. Für die Projektarbeit helfen dir zudem Kenntnisse im Projektmanagement, vor allem in agilen Methoden wie Scrum.
Auch wichtig: Über komplexe Sachverhalte möglichst einfach, allgemeinverständlich und dabei präzise sprechen zu können – im Beratungsgespräch und der Projektarbeit ebenso wie in der Schulung von Anwender:innen. Auch die Fähigkeit zur Präsentation ist hilfreich und kann beispielsweise in einer Weiterbildung zum SAP-Trainer erlernt werden.
Neben einer gewissen Problemlösungsfähigkeit und Kreativität bringst du ein gutes Verständnis von Unternehmensprozessen mit. Generell gilt: Wer lernfähig und auch bereit ist, immer dazuzulernen, kann in der SAP-Beratung sehr erfolgreich sein. Entscheidend ist nicht, dass du schon alles kannst, denn die Anforderungen im Job ändern sich ohnehin immer schneller. Was du aber mitbringen solltest, ist die Fähigkeit, dich immer wieder auf neue Aufgaben und Herausforderungen einzustellen.
Hier nochmal die wichtigsten Voraussetzungen auf einen Blick:
- Prozessverständnis
- Grundlegende IT-Kenntnisse
- Beratungskompetenz
- Fachwissen im gewählten Spezialbereich
- Kommunikationsfähigkeit
- Empathie und Teamfähigkeit
- Präsentationskompetenz
- ggf. Reisebereitschaft (externe SAP-Beratung)
Wie sind meine Zukunftsaussichten als SAP-Berater:in?
IT-Dienstleistungen rund um das Produkt SAP werden stark nachgefragt und angesichts der technischen Entwicklungen auch zukünftig unentbehrlich für Unternehmen und Gewerbetreibende sein. Als Berater:in für SAP-Projekte und digitale Prozesse bist du also immer gefragt und wirst in nahezu allen Branchen gebraucht. Entsprechend groß ist die Auswahl an Jobs, die in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen wird.
Auf dem IT-Arbeitsmarkt herrscht ein enormer Fachkräftemangel – trotz guter Bezahlung: Das durchschnittliche Einstiegsgehalt von SAP-Consultants liegt bei etwa 48.600 Euro brutto im Jahr (vgl. StepStone, Stand: Dezember 2025), das Mediangehalt beträgt 55.700 Euro brutto. Je nach Unternehmen, Projekterfahrung und Region kannst du bis zu 67.300 Euro verdienen, hinzu kommen nicht selten Erfolgsprovisionen und Boni. SAP-Berater:innen mit langjähriger Berufserfahrung kommen auf ein Durchschnittsgehalt von 81.000 Euro.
SAP-Trainer:in werden – Als SAP-Berater:in in die berufliche Weiterbildung
Wenn du das Engagement und Potenzial erkennen lässt, das für die offene Stelle wichtig ist, hast du gute Einstiegschancen – und kannst schnell erste Berufserfahrungen sammeln. So wie Katrin Grund, eine ehemalige GFN-Teilnehmerin: Nach über drei Jahrzehnten in der Gastronomie und ein paar Jahren in kaufmännischen Tätigkeiten nutzte sie die Chance, sich im Alter von 50 Jahren mit einer SAP-Weiterbildung nochmal völlig neu zu orientieren.
Nach dem Grundlagenkurs und zwei Anwenderzertifizierungen schloss sie auch zwei Beraterzertifizierungen erfolgreich ab. Dann erhielt sie das Angebot, bei GFN als SAP-Trainerin einzusteigen. „Dazu musste ich noch eine Weiterbildung zur SAP-Trainerin machen“, berichtet Katrin Grund. „Ich wurde Schritt für Schritt an die Trainertätigkeit herangeführt. Ich konnte bei Kolleg:innen hospitieren und mir viel abschauen.“

Nach einiger Zeit durfte sie dann selbst in die Trainerrolle schlüpfen: „Meine erste Aufgabe war, die Prüfungsvorbereitungswoche durchzuführen. Als nächstes habe ich einzelne Lektionen unterrichtet, schließlich einen ganzen Tag. Mittlerweile unterrichte ich zwei Gruppen im Wechsel, SAP-Anfänger:innen und angehende SAP-Berater:innen.“
Katrin Grund fühlt sich angekommen. Doch sie weiß: Es gibt noch viel zu lernen. Denn ob in der SAP-Beratung oder im -Training – gerade im IT-Umfeld ist es wichtig, immer auf dem Laufenden zu bleiben und mit den technischen Entwicklungen Schritt zu halten. Wenn du also Spaß daran hast, immer Neues dazuzulernen, wirst du als SAP-Berater:in mit einem abwechslungsreichen Beruf und hervorragenden Entwicklungsmöglichkeiten belohnt.
Fazit: Weiterbilden & als SAP-Berater:in durchstarten
Als SAP-Berater:in eröffnen sich dir hervorragende Perspektiven in einem der gefragtesten Berufsfelder der IT. Mit den richtigen Qualifikationen kannst du Unternehmen aktiv bei der digitalen Transformation begleiten und deine Karriere vorantreiben.
Lass dich jetzt unverbindlich zu deinen individuellen Weiterbildungs- und Fördermöglichkeiten beraten – und steig in einen zukunftssicheren Job ein.
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