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„Durch die Weiterbildung gut gerüstet“ – ein GFN-Absolvent berichtet
Nach Mini-Jobs und Arbeitslosigkeit zur Festanstellung im IT-Support: Andreas Dewald hat nach einem Coaching bei GFN eine IT-Weiterbildung absolviert und danach erfolgreich den Einstieg in die Wachstumsbranche geschafft. In einem gemeinsamen Interview mit HR Business Partner Sascha Kiehn, Zucchetti Germany GmbH, hat er uns erzählt, wie es dazu kam und wie er sich als Quereinsteiger in einem IT-Unternehmen behauptet.
1. Stationen vor der Weiterbildung
Hallo Herr Dewald. Sie haben bei GFN eine IT-Weiterbildung im Bereich Fachinformatik absolviert und arbeiten jetzt im IT-Support. Was haben Sie vor Ihrer Zeit bei GFN gemacht? Wie sah es beruflich für Sie aus?
A. Dewald: Ich war länger arbeitsuchend und habe über einige Monate Maßnahmen bei anderen Bildungsträgern besucht. Leider wurde ich aber nicht in eine Arbeit vermittelt. Ich muss dazu sagen, dass mein Leben von Misserfolgen bei der Jobsuche geprägt war. Ich habe seit 20 Jahren Depressionen und beruflich dann auch irgendwann den Kopf in den Sand gesteckt. Meine letzten Stationen waren ein 450-Euro-Job im Pflegedienst und ein Ein-Euro-Job in Mannheim. Ich bin dann wieder ins Saarland zurückgekehrt, wo ich ursprünglich auch herkomme, und habe mich auf Helfertätigkeiten beworben. Aber der Helfermarkt ist mittlerweile ziemlich abgegrast.
Sie haben dann ein Jobcoaching bei GFN gemacht. Was waren die Ziele dieses Coachings?
A. Dewald: Das Ziel war nicht unbedingt eine Weiterbildung. Das Jobcoaching sollte mich vor allem persönlich fit machen für den Arbeitsmarkt. Da geht es erstmal um Stabilisierung und Motivation. Auch eine betriebliche Arbeitserprobung, also ein Praktikum, gehörte dazu. Ich hatte mich bereits vorher zu einem Praktikum in einem Pflegeheim beworben, aus dem aber nichts wurde. Aber der Coach von GFN meinte, ich sei technisch affin und eine Teilqualifizierung zum Fachinformatiker wäre was für mich.
Wie kam diese Idee bei Ihnen an? Und wie ging’s dann weiter?
A. Dewald: Ich habe mich gefreut, dass der Coach und auch meine Ansprechperson im Jobcenter an mich geglaubt haben. Als das Jobcenter dann grünes Licht für die Qualifizierung gegeben hatte, ging’s los – Ende Juli 2023 habe ich am GFN-Trainingscenter Merzig mit der Weiterbildung begonnen.
2. IT-Weiterbildung & Praktikum
Wie haben Sie die Zeit bei GFN erlebt?
A. Dewald: Mein Grundfeeling war sehr gut. Ich wusste: Diese Qualifizierung kann ein Türöffner sein, am Ende der betrieblichen Praxisphase könnte eine Festanstellung kommen. Mir war aber auch klar, dass es sich bei dieser Weiterbildung um einen Grundabschluss handelt. Man ist danach natürlich noch kein vollwertiger ITler. Aber ich habe aus der Zeit sehr viel mitgenommen, wovon ich dann bei Zucchetti direkt profitiert habe.
Sie sprechen von dem Unternehmenspraktikum, das Teil der Weiterbildung war?
A. Dewald: Genau. Mit dem theoretischen Teil war ich Anfang Dezember 2023 fertig. Da ich das Praktikum bei Zucchetti nicht sofort beginnen konnte, habe ich zur Überbrückung ein 3-wöchiges Praktikum im GFN-Trainingscenter Merzig gemacht, im IT-Bereich. Direkt im neuen Jahr kam ich dann als Praktikant zu Zucchetti Germany am Standort Saarbrücken.
Was waren denn Ihre Aufgaben im Praktikum, wie sah Ihr Arbeitsalltag aus?
A. Dewald: Ich war im IT-Support eingesetzt. Meine Aufgabe war es, eingehende Kundenanfragen entgegenzunehmen und an die jeweiligen Mitarbeiter:innen in der IT weiterzuleiten. Ich habe Tickets voranalysiert und eskaliert, habe Termine vereinbart. Und musste auch bei den Kolleg:innen nachhaken, den Leuten auch mal auf die Nerven gehen. Beliebt macht einen das nicht unbedingt. Aber das Kommunikative liegt mir. Ich mag den Kundenkontakt und konnte da immer schon viel Druck rausnehmen.
3. Kooperation Zucchetti Germany & GFN
Herr Kiehn. Sie sind HR Business Partner bei Zucchetti. Erzählen Sie uns doch kurz was zu Ihrem Unternehmen. Was macht Zucchetti, wo sind sie verortet?
S. Kiehn: Sehr gerne. Die Zucchetti Group ist eines der führenden italienischen IT-Unternehmen und weltweit mit über 9.000 Mitarbeitenden vertreten. Seit 2006 wird Zucchetti in der IDC ITALIA-Klassifikation der „TOP 100 Unternehmen der Branche Informationstechnologie“ geführt. Wir operieren weltweit, mit Niederlassungen in 15 Ländern. In Deutschland verfügen wir über mehrere Niederlassungen, und unser deutscher Hauptsitz befindet sich in Saarbrücken, wo auch Herr Dewald tätig ist. Zucchetti bietet ein breites Portfolio an maßgeschneiderten Softwarelösungen für diverse Branchen, von gleich mehreren innovativen Kassen- und Bezahlungslösungen, Personaleinsatzplanung und weiteren HR-Management-Lösungen bis hin zu ERP-Lösungen. Unser Angebot beinhaltet auch umfassende Beratungs- und Serviceleistungen, um die IT-Anforderungen unserer Kunden optimal zu erfüllen.
Das klingt nach einem sehr hohen Anspruch an Qualität, auch, was die eigenen Mitarbeiter:innen betrifft.
S. Kiehn: Das ist richtig. Wir sind als IT-Unternehmen natürlich auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen, die wir über alle möglichen Kanäle rekrutieren – auch über Kooperationen mit Bildungsträgern wie GFN. Der Fachkräftemangel ist ja auch für uns in allen Bereichen, nicht nur in den klassischen IT-Berufen, spürbar. Daher hat sich Zucchetti schon vor geraumer Zeit für Quereinsteigende geöffnet und gute Erfahrungen damit gemacht.
Wie entstand Ihr Kontakt zu GFN?
S. Kiehn: Zucchetti ist Netzwerkpartner des Weiterbildungsverbundes Saarland. Wir sind also viel in der Weiterbildungslandschaft unterwegs und kooperieren hier mit verschiedenen Akteuren. Auf einer Messe in Saarbrücken, auf der auch GFN einen Stand hatte, kam ich mit Michaela Ortega-Dax, der Standortleiterin des GFN-Trainingscenters Merzig, ins Gespräch. Danach haben wir unseren Bedarf als Unternehmen abgeklärt und was GFN als Bildungsträger hier leisten kann.
Und es kam eine Zusammenarbeit zustande?
S. Kiehn: Ja. Frau Ortega-Dax hat dann Kontakte zu GFN-Teilnehmenden hergestellt, die für uns in Frage kommen könnten. Die Zusammenarbeit war von Anfang an sehr unkompliziert und pragmatisch. Bei GFN hat man gleich ein gutes Gespür gehabt und sehr gut verstanden, was wir bei Zucchetti brauchen. Wir werden uns bei Bedarf sicher wieder an GFN wenden.
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4. Jobeinstieg im IT-Support
Als Quereinsteiger:in in ein hochprofessionelles IT-Unternehmen – wie erleichtern Sie Berufsanfänger:innen den Einstieg, Herr Kiehn?
S. Kiehn: Wer bei uns anfängt, lernt direkt beim Kunden. Training-on-the-job hat sich bei uns bewährt. Zudem profitieren Neueinsteiger:innen natürlich auch von den „alten Hasen“ im Unternehmen und wir haben eine eigene e-Learning-Plattform. Man muss die Software wirklich von Grund auf lernen und verstehen. Dennoch: Wichtig ist uns, mit welcher Arbeitshaltung Menschen zu uns kommen. Wir verfolgen das Credo „hire for attitude, train for skills“. Daher versuchen wir, in einem mehrstufigen Recruiting-Prozess einen Einblick in das Mindset und die Haltung der Bewerber:innen zu bekommen und dann diejenigen auszuwählen, die wirklich zu uns passen. Alles andere kommt dann im Job.
Sie heißen ausdrücklich „Macher“ willkommen. Beschreiben Sie doch mal kurz den idealen Zucchetti-Mitarbeiter bzw. die ideale Mitarbeiterin.
S. Kiehn: Das ideale Teammitglied sollte ein positives Grundwesen haben, Chancen statt Risiken sehen. Der Mensch sollte erkennen lassen, dass er einen echten Beitrag leisten will und uns zeigen, dass es vielleicht auch anders oder besser geht. Wichtig ist uns auch, dass die Person nachfragt, Interesse zeigt, unser Geschäft wirklich verstehen und Verantwortung übernehmen will.
Und Herr Dewald konnte mit der richtigen Einstellung im Vorstellungsgespräch punkten?
S. Kiehn: Ja. Herr Dewald hat schon im Bewerbungsprozess einen wahnsinnig guten Ersteindruck gemacht, der sich im Praktikum dann auch bestätigt hat. Das Mindset ist, wie bereits gesagt, entscheidend. Es muss auf menschlicher Ebene passen. Dann ist die Vergangenheit unerheblich und der Mensch hat eine zweite Chance am Arbeitsmarkt verdient.
Herr Dewald, könnten Sie sich auch eine dauerhafte Mitarbeit im Unternehmen Zucchetti vorstellen?
A. Dewald: Absolut. Und ich freue mich, dass man mir dieses Angebot auch schon gemacht hat: Ich bin mittlerweile mit meinem Praktikum fertig und direkt danach in die Festanstellung als Dispatcher gestartet. Die Stelle im IT-Support ist extra für mich geschaffen worden, es ist eine ausgesprochene Einstiegsposition.
S. Kiehn: Genau. Im IT-Support lernt man die Software kennen. Der First-Level-Support ist ein klassischer Einstieg in den IT-Bereich.
Das ist toll, herzlichen Glückwunsch zum neuen Job, Herr Dewald! Sie fühlen sich also wohl bei Zucchetti?
A. Dewald: Ja, ich fühle mich sehr wohl – im Team und auch im Kontakt mit meinen Vorgesetzten. Sie kennen auch meinen persönlichen Background und fragen mich regelmäßig, ob ich klarkomme und es mir gut geht. Ich fühle mich bei Zucchetti gut aufgehoben. Auch das erste Feedbackgespräch war sehr positiv. Es passieren natürlich noch Fehler, aber wir waren uns alle einig, dass ich schon an einem sehr guten Punkt bin. Klar, der Job ist stressig. Aber den Stress empfinde ich als positiv, weil ich gut klarkomme und auch Erfolgserlebnisse habe.
Zweite Chance im Team Zucchetti
„Dank Qualifizierung und Praktikum verstehe ich die Basics und kann die erworbenen Grundlagen im Job weiter ausbauen. Das ist ein Riesengewinn.“
„Ich bin einfach dankbar für diese Chance und fühle mich sehr gut damit, wie es gerade ist.“
Andreas Dewald, GFN-Absolvent
„Es muss auf menschlicher Ebene passen. Dann ist die Vergangenheit unerheblich und der Mensch hat eine zweite Chance am Arbeitsmarkt verdient.“
„Wir bei Zucchetti sehen unser Unternehmen als einen großartigen Ort zum Wachsen für alle unsere Mitarbeitenden – und freuen uns, gemeinsam jeden Tag ein bisschen besser zu werden.“
Sascha Kiehn, Zucchetti Germany GmbH
5. Fazit und Ausblick
Können Sie das in der Weiterbildung Erlernte auch tatsächlich im Arbeitsalltag einsetzen? Und fühlen Sie sich damit gut gerüstet für Ihre Aufgaben im Unternehmen?
A. Dewald: Das technische Niveau bei Zucchetti ist sehr hoch. Ich fühle mich durch die Weiterbildung gut gerüstet, mich in Sachen reinzuarbeiten. Dank Qualifizierung und Praktikum verstehe ich die Basics und kann die erworbenen Grundlagen im Job weiter ausbauen. Das ist ein Riesengewinn. Natürlich kann eine solche Weiterbildung nur Basiskenntnisse vermitteln und bestimmte Themen nur streifen. Die Datenbanksprache SQL oder die Programmiersprache Python wurden beispielsweise nur sehr knapp behandelt. In der Firma werden wir aber geschult, und da besteht allein der Grundkurs SQL aus 20 Stunden Basics und 30 Stunden Aufbaukurs. Es ist also eine massive Einarbeitung nötig, das war sowohl mir als auch meinem Arbeitgeber im Vorfeld klar. Ich habe damit aber kein Problem, bin sehr ehrgeizig und wissbegierig.
Herr Kiehn, was ist Ihr Eindruck?
S. Kiehn: Für Andreas und seinen Lebensweg war es, so scheint es mir, ein wunderbarer erster Schritt. Wir waren und sind der Meinung, Andreas sollte man unbedingt eine Chance geben, denn er hat sie absolut verdient. Wie er aber schon richtig sagt: Da müssen und werden noch einige Schritte kommen, damit ein stabiles Fundament für den weiteren beruflichen Weg entsteht. Wir bei Zucchetti sehen unser Unternehmen als einen großartigen Ort zum Wachsen für alle unsere Mitarbeitenden – und freuen uns, gemeinsam jeden Tag ein bisschen besser zu werden.
Herr Dewald, haben Sie denn schon Pläne, wie es beruflich für Sie weitergehen soll?
A. Dewald: Damit bin ich vorsichtig. Ich bin einfach dankbar für diese Chance und fühle mich sehr gut damit, wie es gerade ist. Insofern möchte ich da aktuell gar keine Prognosen abgeben, sondern erstmal richtig ankommen im Job und im Unternehmen. Es gibt noch viel zu lernen. Darauf freue ich mich.
Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall, dass Sie weiterhin auf Erfolgskurs bleiben. Viel Erfolg und Spaß bei Ihren neuen Aufgaben!